Ein Wertgutachten als Grundlage für den Kfz-Verkauf

Der Preis, der beim Verkauf eines Gebrauchswagens erzielt werden kann, ist für Laien nicht immer leicht einzuschätzen. Der Wert des Fahrzeugs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wird darüber hinaus auch vom Markt bestimmt. Hilfreich ist die Begutachtung durch einen professionellen KFZ-Sachverständigen, der eine umfassende Bewertung aller notwendigen Details vornimmt. Aus diesen Daten wird ein Wertgutachten erstellt, das die Preisgestaltung für den KFZ-Verkauf in Berlin erleichtert.

Wann ist ein Wertgutachten für das eigene Fahrzeug sinnvoll?

Ein Wertgutachten ist dazu gedacht, den genauen Marktwert eines Fahrzeugs festzustellen. Es wird von KFZ-Prüfstellen und unabhängigen Gutachtern ausgestellt. Anhand des Zustands und eventueller Mängel kann der KFZ-Sachverständige den genauen Verkaufswert, den Einkaufspreis und den Wiederbeschaffungswert ermitteln. Durch die Daten ist eine plausible Belegung der eigenen Preisvorstellung möglich.

Sinnvoll ist ein Wertgutachten nicht nur für den Kauf oder Verkauf eines Kraftfahrzeugs, sondern auch beim Leasen eines Autos, für den Abschluss einer Versicherung, bei gerichtlichen Auseinandersetzungen, zur Wertermittlung eines Oldtimers oder zur Bestimmung des Fahrzeugwerts nach einem Unfall. Ebenso ist ein zuvor erstelltes Wertgutachten bei Diebstahl gültig und ermöglicht die korrekte Kostenerstattung durch die Versicherung.

Was beinhaltet ein Wertgutachten?

Das Wertgutachten enthält eine detaillierte Übersicht des gesamten optischen und technischen Fahrzeugzustands. Da es durch unabhängige KFZ-Sachverständige erstellt wird, gelten objektive Kriterien, die in einem mehrseitigen Dokument festgehalten werden. Neben grundsätzlichen Fahrzeugdaten und der Prüfung des Fahrzeugzustands werden eventuelle Vorschäden erfasst, aber auch alle Faktoren, die sich wertsteigernd auswirken.

Die Analyse bezieht sich auf eine Untersuchung des Motorraums, der Innenausstattung und des Kofferraums, während darüber hinaus das Fahrwerk und der Unterboden begutachtet werden. Das Kernstück des Dokuments ist der Händlereinkaufs- bzw. der Händlerverkaufswert, wobei der Sachverständige alle relevanten Marktschwankungen berücksichtigt. Das Dokument enthält Angaben zu den Fahrzeugmerkmalen, zur Baugruppe und Ausstattung, zum allgemeinen und spezifischen Zustand und zu den entdeckten Mängeln. Aufgelistet werden ebenfalls nötige Reparaturarbeiten.

In der Regel erfolgt eine Probefahrt, während alle Ermittlungsdaten durch Fotos belegt und dokumentiert werden. Am Ende enthält das Wertguthaben eine Zustandsbenotung, die von der Einschätzung eines makellosen Zustands ohne Beschädigungen und Verschleißspuren (Note 1) bis zu reparatur- oder restaurationsbedürftig (Note 5) reicht.
Für welche Fahrzeuge ist ein Wertgutachten geeignet?

Das Wertgutachten dient der Beweissicherung des Fahrzeugzustands und ist die ausführliche Variante zum Kurzgutachten. Während das Kurzgutachten lediglich alle benötigten Mindestanforderungen zur Beurteilung des Neu- oder Gebrauchtwagens enthält, erfolgt beim Wertgutachten eine detailgenaue Zustandsbeschreibung und eine Auflistung sämtlicher technischer Daten. Sinnvoll ist dieses für Neuwagen, die kaum gefahren wurden, für ältere Baujahre, Unfallautos, geleaste Fahrzeuge, für Oldtimer, Liebhaberautos und getunte Modelle.

Welche Vorteile bietet das Wertgutachten?

Das Wertgutachten macht immer Sinn, wenn es um die Bestimmung eines genauen Marktwerts des Fahrzeugs geht. Für den KFZ-Verkauf dient es vor allen Dingen dazu, den bestmöglichsten Preis zu bestimmen. Dieser weicht beim KFZ-Händler in der Regel von dem des KFZ-Sachverständigen ab, da es dem Händler darum geht, einen Gebrauchtwagen so günstig wie möglich zu erwerben und gewinnbringend weiterzuverkaufen. Das Gutachten belegt den tatsächlichen Ankaufspreis.

Auch für den Privatverkauf ist das Wertguthaben praktisch und ermöglicht durch die Transparenz mehr Vertrauen. Der interessierte Käufer hat so die Möglichkeit einer schnellen Prüfung der Angaben für den Verkauf. Das Vorlegen des Gutachtens hat eine verkaufsfördernde Wirkung und beeinflusst die Kaufentscheidung positiv, da keine versteckten Mängel oder kostspieligen Reparaturen zu erwarten sind.

Für geleaste Fahrzeuge gestattet das Wertgutachten eine Dokumentation aller wertmindernden Beschädigungen und die Ermittlung des Fahrzeugzustands und angemessenen Restwerts. Damit können Nachzahlungen durch das Leasingunternehmen vermieden werden. Auch für Versicherungen ist das Gutachten ein Anhaltspunkt für die Bestimmung des Gesamtwerts des Fahrzeugs oder der zu erstattenden Kosten. Bei einem Unfall gilt es, die Schadenhöhe durch einen KFZ-Sachverständigen einschätzen zu lassen, der gleichzeitig den Wiederbeschaffungswert kalkuliert.

Welche Kosten fallen bei einem Wertgutachten an?

Die Kosten für ein Wertgutachten hängen vom Aufwand und Umfang der zu ermittelnden Daten ab, ebenso vom Fahrzeugtyp. Für die Prüfung eines Oldtimers oder Liebhaberfahrzeugs sind die Gebühren in der Regel etwas höher als für einen normalen Gebrauchtwagen, da das Wertgutachten detaillierter ausfällt. Bei den KFZ-Prüfstellen und dem TÜV in Berlin kostet ein Wertgutachten ab 100 Euro. Bei der Einschätzung durch einen unabhängigen KFZ-Sachverständigen erhöht sich den Preis zwar, dafür ist eine schnellere Terminbuchung ohne Wartezeiten möglich.

Für die Kosten eines Wertgutachtens gibt es keine gesetzlich festgelegten Vorschriften. Abhängig ist der Preis vom Gutachterhonorar, das sich aus den Grund- und Zusatzkosten zusammensetzt. Dazu gehören der Stundensatz, die Kosten für die Fotos und für die Erstellung des Dokuments, die Fahr- und Fremdkosten und die Zusatzkosten, wenn Montagearbeiten für die Restwertermittlung nötig sind. Zuschläge werden ebenfalls für Sonderfahrzeuge erhoben, darunter für Wohnmobile, Motorräder oder getunte Autos.