Weshalb eine KFZ-Hauptuntersuchung durchgeführt werden sollte?

Viele Autofahrer nehmen eine anstehende KFZ-Hauptuntersuchung als lästige Verpflichtung wahr. Schließlich kann sie insbesondere bei älteren Fahrzeugen bedeuten, dass erhebliche Kosten auf den Besitzer zukommen. Warum es sinnvoll ist, die HU rechtzeitig wahrzunehmen und was genau geprüft wird, sehen wir uns in diesem Artikel näher an.

Was ist eine Hauptuntersuchung?

Wer an seinem Auto hängt und auf die notwendige Pflege achtet, kann damit über 300.000 Kilometer auf öffentlichen Straßen zurücklegen. Der Gesetzgeber hat wiederum ein Interesse daran, dass dort in erster Linie sichere und saubere Fahrzeuge unterwegs sind. Gebrauchtwagen müssen deshalb in einem Takt von 24 Monaten zur Hauptuntersuchung, die vom TÜV oder einer anderen Prüforganisation durchgeführt werden kann.

Erfüllt das Auto dort nicht die Minimalstandards, so müssen Reparaturen durchgeführt werden, um den Wagen erneut für 24 Monate im Straßenverkehr nutzen zu dürfen.

Dieses Prüfsystem gibt es nicht in allen Ländern der Erde. Andernorts ist es völlig legal, mit Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen unterwegs zu sein, die kaum noch fahrtauglich sind oder moderne Standards nicht einhalten. Dies hat nicht nur zur Folge, dass sie mit dicken Rauchwolken die Luft verschmutzen. Des Weiteren gefährden sie die Sicherheit des Fahrers und aller anderen Verkehrsteilnehmer.

Die KFZ-Hauptuntersuchung kann in unterschiedlichen Institutionen durchgeführt und bestanden werden. Erste Anlaufstelle ist der Technische Überwachungsverein (TÜV), der in zahlreichen Werkstätten im ganzen Land präsent ist. Darüber hinaus gibt es DEKRA, KÜS und GTÜ, welche dazu berechtigt sind, die Hauptuntersuchung durchzuführen. Kooperationen mit zahlreichen Fachwerkstätten machen meist Termine in der Nähe möglich. Die Kosten für die HU eines PKWs belaufen sich auf rund 100 Euro.

Das einstige Monopol des TÜVs ist nicht mehr vorhanden. Trotzdem konnte sich die Bezeichnung bis zu diesem Tage in der Umgangssprache als Synonym für die KFZ-Hauptuntersuchung halten.

Wie wird eine Hauptuntersuchung durchgeführt?

Wer sein Auto zur KFZ-Hauptuntersuchung bringt, kann gewiss sein, dass alle für die Sicherheit des Fahrzeugs relevanten Merkmale geprüft werden. Die Prüfer werfen einen Blick auf den Zustand und die Funktion der Bremsen, des Lichts und inspizieren die Reifen.

Die Überprüfung der Verkehrssicherheit geschieht bei einer langsamen Probefahrt mit 8 km/h. Dabei prüfen die Verantwortlichen die Funktion von Bremsen und Lenkung. Auch die elektrischen Einrichtungen des Fahrzeugs, zum Beispiel ABS, ESP und falls vorhanden ein Abstandsregler, werden mit in die Untersuchung einbezogen.

Eingeführt wurde die Hauptuntersuchung im Jahre 1951, um die Sicherheit einer wachsenden Zahl von Verkehrsteilnehmern gewährleisten zu können. Seit dem Jahr 2010 ist die KFZ-Hauptuntersuchung zusätzlich mit der Abgasuntersuchung (AU) verknüpft. Diese stellt sicher, dass das Fahrzeug die aktuellen Richtwerte in puncto Umweltschutz erfüllt.

Die Sorge vieler Autofahrer ist, dass mit einem negativen Bescheid der Untersuchung erhebliche Kosten auf sie zukommen. Letztlich ist es aber eine Frage der persönlichen Abwägung, ob noch einmal Geld in die Hand genommen wird, um das Auto weitere zwei Jahre fahren zu können.

Besteht das Fahrzeug die Anforderungen der HU nicht, erhält der Halter eine Mängelliste. Dies kann mit einem Kostenvoranschlag der örtlichen Werkstatt für die anstehenden Reparaturen einhergehen. So lässt sich abschätzen, ob Aufwand und Ertrag in einem guten Verhältnis stehen.

Der Untersuchungsbericht

Eine erfolgreiche Hauptuntersuchung wird dem Halter des Fahrzeugs ebenfalls bestätigt. Einerseits in Form der Prüfbescheinigung, welche die Verantwortlichen ausstellen. Zusätzlich zeigt ein Stempel im Fahrzeugschein an, dass keine gravierenden Mängel entdeckt wurden. Hinzu kommt die neue Prüfplakette, welche die erfolgreiche HU von nun an am hinteren Kennzeichen des Autos anzeigt.

Die Farbe der Plaketten variiert in jedem Jahr. So können Ordnungshüter bei einer Kontrolle schnell feststellen, ob eine Hauptuntersuchung vergessen worden ist. Natürlich liegt es im Interesse der Fahrer, sich rechtzeitig für die HU anzumelden, um die eigene Sicherheit im Straßenverkehr nicht fahrlässig aufs Spiel zu setzen. Zusätzlich wird der Verzug oder gar ein mutwilliger Verzicht auf die Untersuchung mit einem Bußgeld geahndet.

Ein Überziehen der Frist um zwei bis vier Monate schlägt beispielsweise mit einem Bußgeld in Höhe von 15 Euro zu Buche. Wer mehr als acht Monate auf die HU verzichtet, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einem Punkt rechnen.